Was sich neckt, das haßt sich
Soiree für Heinrich Heine und August von Platen aus der Reihe „Die schönsten Rufmorde“, Teil 3
Premiere 29.03.2004 / Spieldauer 90 Minuten
Zwei Dichter und ein Skandal. Heine ist jüdisch, Platen schwul, und das Ärgernis ist eine Volksbelustigung. Was vor 150 Jahren die Gazetten bewegte, ist bis heute nicht ausgestanden. Darf man Witze über Minderheiten machen? Und inwieweit wird damit ein Stellvertreterkrieg zwischen Marcel Reich-Ranicki und Martin Walser, zwischen rechten Linken und linken Rechten ausgefochten?
Unser Abend besingt zwei Außenseiter, beide sexbesessen, der eine ein verkopfter Deutscher, der seine Homosexualität versteckt und doch immer wieder äußert, der andere ein deutscher Kopf, der glaubt, mit der Taufe seine Jüdischkeit abgelegt zu haben, ohne sich bewußt zu sein, daß seine Spottlust, sein Scharfblick, sein kämpferischer Republikanismus und seine quietschgeile Erotik nicht nur dem Samen Abrahams entsprangen, sondern jedem Leser bis heute ins Gesicht springen. Nun springt Theater Apron.
Zu sehen
- Astrid Beier Szenische Lesung
- Cornelia Enghardt Szenische Lesung
- Alexander Terhorst Szenische Lesung
Zu spüren
- Volker Dietzel Regie und Zwischentexte
- Klaus Schmerler Musik