Lentz
Stück von Volker Dietzel nach Georg Büchner
Premiere 24.10.1997 / Spieldauer 90 Minuten
Bei Georg Büchner ist der geisteskranke Dichter Lentz ein Opfer deutscher Verhältnisse; in westdeutschen Bearbeitungen ein Opfer alt68er Trauerarbeit. Bei Theater Apron werden die Akzente anders gesetzt: Kann es sein, daß der verrückte Dichter Lentz seiner Mitwelt auch fürchterlich auf die Nerven ging? Und war seine Anwesenheit bei den Kindern der Familie Oberlin nicht auch ein Auslöser emanzipatorischer Entwicklungen? Wie Lentz sind die Oberlinschen Kinder Gefangene, und wenn sie an seiner Vogelfreiheit schnuppern, atmen sie auf und erkälten sich. Unser Lentz hat mit dem Frühling gemein, daß die Nächte kalt und die Tage gezählt sind – bis es wieder in den Süden geht – oder in die Hölle.
Zu sehen
- Axel Kohout Jacob Michael Reinhold Lentz
- Andrea Martin Mutter Oberlin
- Alexander Voigt Karl Oberlin, Sohn
- Cornelia Enghardt Johanna Oberlin, Tochter
- Astrid Beier Friederike Oberlin, Tochter
Zu spüren
- Volker Dietzel Text und Regie
- Daniel Musketa musikalische Gestaltung
- Dirk Strobel Bühnenbild und Kostüme
- Katharina Horn Regieassistenz
- Jana Wrobel Technik
- Odette Petzold Graphik