Der Widerspenstigen Zähmung
Komödie von William Shakespeare
Sommertheater
Premiere 06.07.2004 / Spieldauer 110 Minuten / eine Pause
Baptista hat zwei Töchter: Die sanfte, schöne Bianca und die widerborstige Katharina. Um Biancas Hand bewerben sich mehrere Freier, doch sie soll erst vermählt werden, wenn die ältere Katharina unter der Haube ist.
Lucentio gibt sich als Hauslehrer aus und verschafft sich so Zugang zu Bianca. Aus Verona trifft Petruchio ein, der eine reiche Partie machen will und sich wegen ihrer umfänglichen Mitgift bereit erklärt, die zänkische Katharina zur Frau zu nehmen. Doch den sich rüpelhaft gebärdenden Petruchio erfaßt eine wirkliche Zuneigung und so nimmt er die Zähmung Katharinas in Angriff.
Am Hochzeitstag erscheint er als Bräutigam viel zu spät und in Lumpen in der Kirche; zu Hause in Verona wird die ungestüme Gattin einer harten Behandlung unterworfen, indem ihr frisch gebackener Herr und Gebieter ihr Nahrung, Schlaf und Kleidung verweigert, bis ihr Wille gebrochen ist. Gruselig. Stolz kann Petruccio auf Biancas Hochzeit eine vollkommen gewandelte Katharina vorführen, die die anderen Frauen über ihre sogenannten Pflichten aufklärt. Aber andererseits ist nichts so wie es scheint…
Was sich wie ein Traumstück für Pantoffelhelden anhört, wird bei Apron zu einer theatralischen Entdeckungsreise in ein Land, wo soziale Beziehungen vom Geld geregelt werden – und sich die Liebe durch den Dschungel verklemmter Angebereien schlagen muß, ehe am Ende – hoffentlich – alles gut wird.
Die wilde Katharina wird von Petruchio „gezähmt“, aber im Umkehrschluss wird der machohafte Dompteur von Katharina auch zivilisiert. Alle anderen Liebesbeziehungen des Stückes verlaufen in konventionellen Bahnen. Katharina und Petruchio aber erleben, nachdem sie sich zusammengerauft haben, eine freie, gleichberechtigte Liebe zweier starker Charaktere.
Mit 6 Damen, 4 Herren und 5 Fahrrädern gerät die Zähmung zu einem Lehrstück über die Lächerlichkeit großer Gefühle, hinter denen sich Machtstreben versteckt. Grotesk und anarchistisch wie die Holzwege der Liebe ist die temporeiche Produktion von Shakespeareschen Running Gags auf Kosten unserer sexuellen Versagensängste. Bei der Zähmung kriegt jeder sein Fett weg.
Zu sehen
- Katrin Schinköth-Haase Baptista, eine reiche Witwe aus Padua
- Andrea Martin Katharina, ältere Tochter Baptistas
- Alexander Terhorst Petruchio, ein Edelmann aus Verona
- Cornelia Enghardt Grumio, Petruchios Leibbursche & Vincentia, Mutter Lucentios
- Astrid Beier Bianca, jüngere Tochter der Baptista
- Stephan Seidel Gremio, reicher Bürger aus Padua
- Florian Radetzki Hortensio, ein Edelmann aus Padua
- Axel Kohout Lucentio, ein Edelmann aus Pisa
- Katrin Röver Trania, Lucentios Dienerin
- Jane Pientka Studentin aus Mantua
Zu spüren
- Volker Dietzel Regie
- Melchior Wöhlmann Regieassistenz
- Tobias Glufke Management
- Verena Zietz Öffentlichkeitsarbeit
- Konstantin Meng & Frank Schröder Bühnenmusik
- Janina Kurth Kostüme
- Daniel Schierhold Licht & Ton
- Thora Dietzel Maske