Confusions
Drei Einakter von Allan Ayckbourn
Premiere 18.01.2003 / Spieldauer 90 Minuten
„Confusions“ ist der gemeinsame Titel dreier Einakter von Alan Ayckbourn und bedeutet soviel wie Verwechslung, Verwirrung, Durcheinander. Wer konfus ist, versteht nicht, was passiert, und weiß nicht, was er tun soll. Nun, das trifft auf alle Personen zu, um die es hier geht.
Die Protagonisten befinden sich nicht in spektakulären oder hochdramatischen Situationen. Doch sind es nicht oft die kleinen Probleme des alltäglichen Miteinanders, über die wir stolpern? Es geht um Einsamkeit, um den Wunsch, akzeptiert zu werden, darum, wie man sich und andere täuscht und weshalb wir nicht miteinander reden können, obwohl wir uns so viel zu sagen haben. Das Stück ist trotzdem lustig. Nur wenn wir uns in den Geschichten wiedererkennen, fühlen wir uns vielleicht ein bisschen konfus.
1. Akt: Mother Figure – Mutterfigur
Lucy ist Hausfrau. Lucy ist Mutter dreier Kinder. Lucy ist einsam. Die Anrufe ihres Mannes nimmt sie nicht mehr entgegen. Bei jedem Klingeln legt sie den Telefonhörer einfach auf – ohne zu antworten. Die Kinder sind ihre Welt, doch aus dieser Welt kommt sie nicht mehr heraus. Als eines Tages die Nachbarn vorbeikommen, werden auch sie wie Kinder behandelt. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellt.
2. Akt: Between Mouthfuls – Zwischen zwei Bissen
Als Kellner eines Restaurants erfährt man so einiges über die Leute, die man bedient. An diesem Tisch bekommt ein gewisser Mr. Pearce Ärger mit seiner Frau, weil die ihm nicht mehr vertraut. An jenem Tisch erzählt ein junger Mann namens Martin stundenlang von seiner Arbeit – sehr zum Verdruss seiner Frau Polly. Im Laufe des Abends stellt sich heraus, dass Martin für Mr. Pearce arbeitet und … noch einiges mehr. Doch für einen Kellner gilt: der Kunde ist König.
3. Akt: A Talk in the Park – Ein Gespräch im Park
Sonntag. Nichts zu tun. Die Sonne scheint. Ab in den Park. Da kann man mal so richtig ausspannen, abschalten, einfach nur rumsitzen und mit fremden Leuten über’s Wetter plaudern. Vielleicht auch über dies und das. Gegenüber einem Fremden fällt es einem manchmal leichter, sein Herz auszuschütten. Denkt Arthur. Denken Beryl, Charles, Doreen und Ernest. Nur – wenn der das gar nicht hören will? Aber irgendjemand muss man’s doch erzählen! Und Sie wissen ja, was man über Leute sagt, die Selbstgespräche führen, oder?
Alan Ayckbourn begann seine Theaterlaufbahn als Schauspieler. Er stellte aber sehr schnell fest, dass er eher zum Schriftsteller und Regisseur berufen ist. Seit 1970 leitet Ayckbourn das Stephen Joseph Theatre in the Round in Scarborough, wo er die meisten seiner vielgespielten Dramen selbst uraufführt. Ayckbourn schreibt gut und viel und hauptsächlich für die Schauspieler seines Theaters. Dass seine Stücke bei jedem Publikum ankommen, ist für ihn nicht wichtig, aber erfreulich für uns.
Zu sehen
- Astrid Beier Lucy, Polly und Beryl
- Jane Pientka Rosemary, Mrs. Pearce und Doreen
- Alexander Terhorst Mr. Pearce & Charles
- Axel Kohout Waiter und Arthur
- Tobias Glufke Terry, Martin und Ernest
- Bernd Plüsch Mr. Poddle
Zu spüren
- Andrea Martin Regie
- Paul Kaufmann Musik
- Axel Kohout Plakat